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Kohärenz - Lebensgefühl - Lebensordnung?

Verantwortlicher Autor: DTK Gabriele M Perklitsch KLagenfurt, 25.12.2022, 16:32 Uhr
Presse-Ressort von: Gabriele M Perklitsch Bericht 8686x gelesen
Kohärenz Gefühl
Kohärenz Gefühl  Bild: DTK Gabriele M Perklitsch

KLagenfurt [ENA] Kohärenzgefühl? Was bedeutet das? Was ist das? Schauen wir mal genauer hin. Bei dem Kohärenzgefühl handelt es sich um ein Kernelement der Salutogenese, der Lehre der Entstehung von Gesundheit. In den 1970ern entwickelte der Medizinsoziologe und Stressforscher Aaron Antonovsky diesen Ansatz.

Der „sense of coherence“ Begriff, geht auf den Stressforscher Aaron Antonovsky zurück. Das Kohärenzempfinden wird erfasst als ein tief sitzendes Gefühl, wie man mit dem Leben und Herausforderungen klarkommt. Diese Lebensorientierung, je ausgeprägter sie ist, umso besser kommt ein Mensch mit schwierigen Aufgaben und Herausforderungen zurecht. Drei Komponenten beschreiben nachfolgend zusammenfassend grob das Kohärenzgefühl: Die Verstehbarkeit meint, dass man versteht, was mit einem selbst los ist und was um einen herum vorgeht. Sowohl die Botschaften des eigenen Körpers als auch die eigenen Gedanken und Gefühle kann man einordnen, erklären und in gewisser Weise auch voraussehen.

Auch Informationen aus der Umwelt und von anderen Menschen kann man einordnen und verstehen. Menschen mit einem hohen Kohärenzempfinden gelingt es auch in zunächst unverständlichen Situationen, sich wieder zu orientieren, Informationen einzuholen und Erklärungen zu finden. Die Handhabbarkeit ist sozusagen der praktische Teil des Kohärenzgefühls: Man weiß, was man tun kann und kennt seine Ressourcen. Und sollte man selbst nicht weiter wissen, so weiß man, wie man sich Unterstützung bei anderen holt. Menschen mit einem hohen Kohärenzempfinden fühlen sich vom Leben und den Ereignissen nicht in eine Opferrolle gedrängt oder ständig benachteiligt.

Diese Menschen sind sehr wohl in der Lage, sich darauf einzustellen, statt mit dem Schicksal zu hadern. Die Bedeutsamkeit kennzeichnet, dass eine Person das Leben als sinnvoll empfindet und dass es Menschen, Dinge und Lebensbereiche gibt, die ihr wichtig sind und für die es sich lohnt, sich anzustrengen. Bedeutsamkeit ist der wohl wichtigste Teilaspekt des Kohärenzgefühls. Diese Menschen verstehen es, im Leben Schwerpunkte zu setzen, sich über die eigenen Werte klar zu werden und Entscheidungen zu treffen, für wen oder was man sich engagiert und wo und wie man auch Grenzen setzt. Dies ist essentiell, um Überlastungen zu vermeiden.

Es ist also förderlich, im Alltag und in belastenden Situationen, das Kohärenzgefühl herzustellen und die Fähigkeit dazu laufend weiterzuentwickeln. Verstehbarkeit im Alltag stellt sich z.B. dann ein, wenn man seinen Alltag so gestaltet, dass Abläufe und Dinge geordnet sind und man sich Routinen schafft, die zusammenpassen. Es ist auch gut, andere um Rat zu fragen. Handhabbarkeit im Alltag äußerst sich z.B. wie man seine Interessen in einer selbstsicheren Art ausdrückt, Forderungen stellt oder unberechtigt gestellte Forderungen zurückweist. Um das Gefühl der Handhabbarkeit im Alltag zu festigen, soll man lernen, sich den Aufgaben des Lebens gewachsen zu fühlen.

Wenn es dann Phasen der Überforderung gibt und einem Alles über den Kopf zu wachsen scheint ist es wichtig, eine Balance zwischen Anspannung und Entlastung herbeizuführen. Dies kann z.B. durch Meditation geübt werden. Es ist wichtig, Menschen aus den wichtigsten Lebensbereichen miteinzubeziehen und bei dieser Entwicklung teilhaben zu lassen. So kann man voneinander lernen und jeder für sich ein hoch ausgeprägtes Kohärenzgefühl entwickeln. Und alles fügt sich in eine wohltuende höhere Ordnung und Wohlfühlen entsteht in diesen Gemeinschaften. Das Urvertrauen ist gestärkt.

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