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Ihr Bauchhirn denkt mit!

Verantwortlicher Autor: DTK Gabriele M Perklitsch Klagenfurt, 22.12.2021, 15:42 Uhr
Presse-Ressort von: Gabriele M Perklitsch Bericht 11046x gelesen
Gesundheit
Gesundheit  Bild: Gabriele Perklitsch

Klagenfurt [ENA] Der Darm – das 2. Gehirn? Gute Verdauung = Gute Gesundheit? Die Krankheit beginnt im Darm? Was hat es damit auf sich? Unsere Gesundheit - die körperliche und seelische - hängt ganz entscheidend davon ab, ob das Verdauungssystem unter Oberaufsicht und Steuerungsorgan, dem Darm, gut funktioniert.

Wussten Sie bereits, dass eine ganze Reihe von Erkrankungen mit einem gestörten Verdauungssystem unmittelbar zu tun haben? Wussten Sie auch, dass die Verdauung generell direkt auf unser seelisches Wohlbefinden und unsere Stimmungslage Einfluss nimmt? Umgekehrt wirkt sich seelisches Unwohlsein, Stress und Angst direkt auf die Verdauung aus. Was wir Alle schon wussten ist, dass bei schwerwiegenden Problemen auch unser Magen oft verrückt spielt. Oder wenn wir verliebt sind, Alles besser vertragen und auch die Verdauung reibungslos funktioniert. Interessant,nicht? Hier gibt es also schon von jeher eine enge Verknüpfungen über unser Nervensystem im ganzen Körper. Ein grundlegend wichtiger Körper – Seele Aspekt. Vieles noch unerforscht.

Das Gehirn und das Bauch-Hirn, unser Darm, Beide treffen ständig eine Vielzahl von lebenswichtigen Entscheidungen. Der Darm ist ähnlich wie das Gehirn von unzähligen Nervenzellen durchzogen. Im gesamten Verdauungstrakt sorgen 100 Mio. Zellen dafür, dass die Verdauung reibungslos abläuft. Diese Zellen sind überwiegend Neuronen, also Nervenzellen, die über Erregungsleitbahnen miteinander verbunden sind und miteinander ständig kommunizieren. Diese Neuronen sind unseren Hirnzellen sehr ähnlich und steuern alle Prozesse im gesamten Verdauungstrakt. Der Darm steht in ständigem Austausch mit dem Gehirn. Diese Kommunikation ist sehr komplex und dass diese Kommunikation reibungslos funktioniert, ist für uns überlebenswichtig.

Es lies sich bereits nachweisen, dass die Zusammenhänge größer sind, als es vermuten lässt. So kann unter starken Stressbelastungen über einen längeren Zeitraum die gesamte Darmflora durcheinandergeraten und sich sehr stark verändern, was wiederrum die Verdauungsprozesse erschwert und stark belastet. Es gibt auch viele Hinweise dafür, dass bestimmte Erkrankungen unmittelbar mit einer gestörten Darmflora zusammenhängen und auch den gesamten Hormonhaushalt durcheinanderbringen und negativ beeinflussen. Unser Solar Plexus stellt das emotionale Zentrum des Bauches dar. Der Solar Plexus ist ein autonomes Geflecht von sympathischen (Anspannung) und parasympathischen (Entspannung) Nervenfasern im Oberbauch.

Es spannt sich ungefähr vom Rippenbogen bis zum Bauchnabel. Die parasympathischen Anteile des Solar Plexus speisen sich aus dem Nervus Vagus, dem 10. Hirnnerv und größten Nerv des Parasympathikus, der an der Regulation fast aller inneren Organe beteiligt ist. Das sogen. Sonnengeflecht ist ein Nervengeflecht, welches Informationen zu allen inneren Organen verarbeitet und weiterleitet und gleichzeitig empfindlich auf Anspannung reagiert. Im Solar Plexus speichern wir unsere Emotionen und negativen Erlebnisse auf einer körperlichen Ebene. Durch anhaltenden Stress, intensive emotionale Belastungszustände, Schockerlebnisse u.Ä. wird der Sympatikus aktiviert und automatisch spannt sich unser Nervensystem im Solar Plexus an.

Dies zeigt sich in Muskelverkrampfungen und Anspannung des oberen Bauches. Schockerlebnisse können also nachweislich den komplexen Verdauungsprozess nachhaltig stören oder im schlimmsten Falle sogar lahmlegen. Da unser Körper diese negative Erfahrung speichert, verharrt unser wichtigstes, emotionales Nervensystem in einem Zustand der Anspannung. Dies kann dazu führen, dass die inneren Organe nicht mehr ausreichend über den Parasympathikus mit Entspannungsimpulsen versorgt werden und die Blut- sowie Lymphzirkulation nachhaltig gestört wird. Wenn im oberen Bauchraum eine Stauung entsteht, kann auch der Darm im Unterbauch nicht durchatmen und reibungslos funktionieren. Es entsteht eine Verspannung.

Die so wichtigen und für die Gesamtversorgung des Körpers lebenswichtigen Stoffe können durch die durcheinandergeratenen Verdauungsprozesse nicht verarbeitet werden. Auch die Darmflora verändert sich. Das Immunsystem wird geschwächt. Wenn der Darm sich stressbedingt verkrampft, verkrampft sich der ganze Körper und auch unser Geist. Ein Teufelskreis beginnt. Entspannung ist die Lösung. Jedoch wie kann man dies erreichen, wenn der Körper in einen chronischen Zustand der Anspannung bis zum Stadium einer Erstarrung gelangt ist? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, weil es kein Patentrezept dafür gibt. Es ist wirklich eine Kunst, den Teufelskreislauf zu durchbrechen.

Entspannung lässt sich nicht einfach durch ein Medikament herbeizaubern oder durch einen Schalter im Gehirn oder Bauch-Hirn einschalten. Das hätten wir aber alle gerne. Stressbdingte Verdauungsstörungen und damit einhergehende psychische Belastungen entstehen nicht von Heute auf Morgen. Diese Probleme entstehen über einen längeren Zeitaum. Deshalb gibt es auch keine sofortige Lösung des Problems. Man benötigt Zeit, Ausdauer und Geduld, um einen Heilungsprozess einzuleiten und dann auch durchzustehen. Ein Lösungsweg besteht darin, seinen Lebensstil grundlegend zu überdenken und Stressfaktoren in seinem Leben sowie belastende Lebenssituationen zu entschärfen und positiv zu verändern. Ein individuelles Bewusstseinstraining kann dies bewirken.

Nach einiger Zeit und viel Geduld stellt sich auch wieder allmählich ein natürlicher Erholungszustand in Form eines erholsamen Schlafes und Verträglichkeit von Lebensmitteln ein, die man bei einem gestörten Verdauungsprozess nicht mehr essen kann ohne starker Beeinträchtigung. Erholsamer Schlaf entspannt den Körper, entspannt das Bauch-Gehirn. Schlaf ist für Körper und Geist gleichermaßen heilsam und essentiell wichtig für unsere Gesundheit. Alle Zellen im Körper können nach und nach regenerieren und ihrer Arbeit wieder in bestmöglicher Weise nachkommen. Fast alle Organe und deren Funktionen können regenerieren. So auch der Darm, unser Bauch-Hirn, das all unsere Verdauungsprozesse im Körper steuert.

Hier gibt es auch eine wichtige Verbindung mit unserem Immunsystem sowie unserer Stimmung. Es ist interessant, wie sich Alles gegenseitig beeinflusst. Die ganzen wechselseitigen BWirkungsweisen sind noch nicht richtig erforscht. Wer selbst schon einmal diesen Regenerationsprozess durchlaufen hat, kann bestätigen, dass sich nach ersten Erfolgen der körperlichen Gesamtbefindlichkeit auch eine Hebung der Stimmung und Stabilisierung des Immunsystems automatisch einstellt. Man fühlt sich wieder wohler in seiner Haut. Man fühlt sich stärker und energiereicher. Man atmet leichter und kann und will sich auch wieder mehr bewegen. Man ist besser gelaunt und lacht öfters. Man kann wieder soziale Kontakte pflegen.

Der Regenerationsprozess ist in vollem Gange. Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Spaziergänge und eine gute Gesellschaft im Wechsel mit ausreichender Ruhe und Schlaf tragen zur fortschreitenden Regeneration und gesteigertem Wohlbefinden bei. Die Verdauung kommt langsam durch bessere Darmflora und bessere Verfügbarkeit und Verteilung aller wichtigen Nährstoffe im Körper wieder in Schwung und der Gesundheitszustand verbessert sich zunehmend. Die Stimmung ist stabil und gut ausbalanciert. Ein gesunder Darm und gut funktionierende Verdauung macht auch den Geist klar und verbessert die allgemeine Belastungsfähigkeit – sowohl physisch als psychisch. In diesem Sinne: Schätze Deinen Darm. Gesund werden und Gesund bleiben mit Hilfe des Bauch-Hirns.

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