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Volkstheater Spielzeit 2023/24 "Wien bleibt Wien"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien , 16.05.2023, 13:36 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 8383x gelesen

Wien [ENA] Auch das Wiener Volkstheater möchte sich mit dem anhaltenden Prozess schneller und drastischer Veränderungen der österreichischen Gesellschaft auseinandersetzen in einer Zeit, wenn so vieles auf dem Prüfstand steht und das urbane Zusammenleben in einem wild gewordenen zivilisatorischen Materialismus immer wieder neue Blüten treibt. Da erinnert sich das Volkstheater gerne an Alfred Polgars Bonmot "Wien bleibt Wien".

Fügte aber hinzu, "das ist wohl das Schlimmste, was man über diese Stadt sagen kann". Die beständige Veränderung in Wien ist nämlich in der Zwischenzeit zur einzigen Konstante geworden, bemerken der künstlerische Direktor Kay Voges und Alexander Kerlin bei einer Pressekonferenz in Wien. Unter diesen Voraussetzungen ist es sicherlich nicht immer leicht Theater zu machen, aber auf alle Fälle spannend und schafft Räume für bunte, schrille und manirierte Inszenierungen, die die Hyperrealität unserer Zeit noch übertrumpfen möchten. Das gelingt durchaus auch mit einem unverkennbaren Wien-Schwerpunkt, in dem ein großer historischer Bogen von Peter Shaffers Stück "Amadeus" bis Ingeborg Bachmanns "Malina" gespannt wird.

Aber auch die "Inkommensurablen" von Raphaela Edelbauer, "Heit bin e ned munta wuan" von Qualtinger, H.C. Artmann und Rühm oder "Die Unbekannte aus der Seine von Ödon von Horvath runden den Wienbezug ab. In die Gegenwart führt auch Kay Voges Mediensatire "Du musst dich entscheiden!", das die spätkapitalistische Spassgesellschaft karikieren möchte. Auch in der Spielzeit 23/24 wird wieder das Volkstheater in den Bezirken 15 Spielstätten mit ausgesuchten Inszenierungen Leben einhauchen, auch wenn die erste Tour mit dem sehr musikalischen, aber auch gruseligen "Frankenstein" in der Regie von Sören Kneidl beginnt, die das Thema Leben und Tod schaurig-schön genüsslich dem Konsum feilbietet.

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